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Wunschjahrgang 2007 mit Spannung erwartet

Gepostet am Jan 15, 2008 von in Allgemein |

Alzenau-Albstadt – Der Jahresbericht des Brudermeisters Rudi Rack und die Aufnahme des neuen Weinjunkers Dr. Andreas Kremkus (Freigericht) standen im Mittelpunkt des festlichen 332. Ordenstages der Weinbruderschaft Collegium Vinum von 1676 im Alzenauer Weingut Rebenhof. Dr. Kremkus meisterte von Weinmagister Karl Maria Wilhelm gestellten Fragen vortrefflich und auch die sensorische Prüfung der von Brudermeister Rudi Rack ausgewählten Rotweine stellten den neuen Weinjunker vor keinerlei Probleme. So gratulierte der Bruderrat zur Aufnahme und sang daraufhin mit der Festversammlung den Cantus des Kapitels „Ergo bibamus“.

In seiner Jahresbilanz 2007, eines wiederum bemerkenswerten Jahres, stellte Rudi Rack alle guten Wünsche für das noch neue Jahr 2008 voran. Er appellierte, „auch für die vor uns liegende Zeit zum lebensfrohen Engagement gemäß den von uns allen durch die feierliche Aufnahme akzeptierten Statuten, die uns die Altvorderen überlieferten. Alle, die uns kennen, wissen, dass das nicht heißt, einem rückwärts gewandten Heimatverein anzugehören, sondern in Anlehnung an erworbene Traditionen dem Neuen immer offen und mit viel Neugierde gegenüber zu stehen, denn auch in der Weinwelt dreht sich das Karussell der Neuerungen immer schneller. Und den Anschluss sollten wir nicht verpassen.“

Rudi Racks Dank galt all denjenigen, vor allem dem Bruderrat, für die Unterstützung im vergangenen Jahr. Den neuen Weinjunkern Franz Kuttler, Klaus Simon und Heike Bendt rief er zu, sich ebenfalls für die gemeinsame Sache zu engagieren. Die Aufnahme eines neuen Weinjunkers belege wieder einmal, dass das Interesse an weinkulturellem Wirken von der seiner Faszination nichts verloren habe. Doch dazu später mehr.

„Er ist noch jung, hat aber schon ordentlich Aufsehen erregt: Der letztjährige Wein beeindruckte nicht nur mit einer extrem frühen Blüte, Fachleute zeigen sich auch von Qualität und Menge angetan. Das warme Aprilwetter und der zurückhaltende Sommer ließen Trauben reifen, aus denen nach Ansicht von Experten fruchtige Weißweine mit frischer Säure und gehaltvolle Rotweine gewonnen werden können. Das Mostgewicht (Zuckergehalt) lag oftmals bei mehr als 100 Grad Oechsle,“ resümierte Rudi Rack.

2007 seien in den 13 deutschen Anbaugebieten schätzungsweise 10,2 Millionen Hektoliter Wein eingefahren worden, im Vorjahr waren es 9,1 Millionen Hektoliter. Das Plus erkläre man mit dem gesunden Zustand der Trauben und dem trockenen Erntewetter im September, das der Fäulnis kaum Angriffsfläche bot: Die Winzer hätten deshalb nicht viel wegschneiden müssen. Der „goldene“ September war auch für die Winzer Gold wert

Das Glück der Winzer begann im Frühjahr: Wegen der Wärme im April und Mai habe die Blüte sehr früh eingesetzt, die Trauben hätten deshalb etwa zehn Tage länger am Stock hängen können als sonst. „Das fördert die Ausprägung des Aromas.“ Reichlich Aroma: Wegen der Wärme im April und Mai setzte die Blüte sehr früh ein. Die Trauben hingen deshalb etwa zehn Tage länger am Stock als sonst. Denn je länger die Trauben im Weinberg hängen, desto mehr Zeit haben sie, Mineralstoffe aus den meist schieferhaltigen Böden einzulagern. Das ergab eine Intensität der Aromen, wie wir sie noch nie erfahren haben.

Eine erste Kostprobe sei sein 2007er Müller-Thurgau, so Rudi Rack, der Wein einer Rebe, die zurecht als „Brot des Winzers“ bezeichnet werde und zu unrecht in ihren Qualitäten angezweifelt werde. Rack: „Freuen wir uns auf die frischen 2007er Weine gemäß unserem einladenden Cantus „Ergo bibamus“.

Der Abend nahm seinen festlichen Verlauf mit einem historischen Menü nach Vorlagen aus dem 18. Jahrhundert, zubereitet von Marie Rack. Zur Verkostung kamen 24 von den Mitgliedern ausgesuchte deutsche Weiß- und Rotweine.

Der Bruderrat des seit 332 Jahren aus maximal 37 Mitgliedern bestehenden Collegium Vinum nahm einen neuen Weinjunker auf. Unser Bild zeigt von links: Secretarius Manfred Friedrich, Weinmagister Karl-Maria Wilhelm, den neuen Weinjunker Dr. Andreas Kremkus, Kellermeister Wolfgang Gottwald, Brudermeister Rudi Rack und die Beiräte Dr. Peter Kappen und Gerda Jakob-Schwing.